Erkenntnisse aus der Analyse des Stromausfalls im August 2024

Am 26. August 2024 kam es im Hochspannungs-Unterwerk am Primeo Energie Hauptsitz in Münchenstein zu einer technischen Störung, die einen grossflächigen Stromausfall u.a. in Arlesheim verursachte. Rund 28'000 Haushalte in der Region waren betroffen. Der Stromausfall dauerte von 17.08 Uhr bis kurz nach 19 Uhr. Infolge der Störung kam es zu einer Rauchentwicklung, die durch die Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Das betroffene Unterwerk in Münchenstein ist ein zentraler Knotenpunkt im regionalen Verteilnetz und versorgt grosse Teile des Baselbiets mit Elektrizität. Während des Vorfalls stand die betriebsführende Stelle in engem Kontakt mit dem kantonalen Führungsstab. Das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) wird den Vorfall, wie in solchen Fällen üblich, untersuchen. Aufgrund der Störung war auch der Hauptsitz von Primeo Energie betroffen, weshalb die Website und die Telefonanlage der Pressestelle vorübergehend nicht erreichbar waren.

Im Anschluss wurde die Situation inkl. sämtlicher Abläufe und Bereiche aus Sicht der Gemeinde Arlesheim überprüft. Dabei konnten wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, um spätere Ereignisse dieser oder ähnlicher Art gut zu bewältigen. Das Ereignis im August verlief glimpflich, hat jedoch Handlungsbedarf gezeigt.
Der Regionale Führungsstab bewährt sich, allerdings ist das rechtzeitige Einbeziehen des Gemeindepräsidiums und der Verwaltungsleitung notwendig – gerade auch in Bezug auf die Kommunikation zu den Notfalltreffpunkten. Die Möglichkeit, Push-Mitteilungen für das Gemeindegebiet über die gemeindeeigene App «crossiety» zu verschicken, ist sehr wertvoll. Allerdings können nur die angemeldeten Personen erreicht werden.
Bezüglich Wasserversorgung hat sich gezeigt, dass die Vernetzung mit den umliegenden Gemeinden bei einem lokal beschränkten Stromausfall sehr wertvoll ist. Einen grossflächigeren länger andauernden Stromausfall hätte die Wasserversorgung aber nicht so einfach abfangen können. Hier besteht trotz grossen Fortschritten in den letzten Jahren weiterhin Handlungsbedarf. Zur Noteinspeisung beim Reservoir Spitalholz kann der Gemeinderat noch dieses Jahr einen Entscheid fällen.
Es ist zu prüfen, ob der Werkhof nicht mit einer Notstromversorgung analog dem Feuerwehrmagazin ausgerüstet werden soll, da sonst im Fall eines Stromausfalls die Handlungsmöglichkeiten rasch stark eingeschränkt sind. Zudem sind die Alarmsysteme der Sumpfpumpen zu überprüfen.
Auch das Notstromaggregat in der ALST muss bzgl. seiner Funktionstüchtigkeit geprüft werden, denn das Ausweichen auf ein oberirdisches Gebäude ist nur tagsüber bzw. im Sommer eine Lösung. Ausserdem sind die Schliessanlagen hinsichtlich Funktionsfähigkeit bei Stromausfällen zu prüfen und ggfs. Anpassungen vorzunehmen.

Die Gemeindeverwaltung